Kürzlich habe ich mir ein neues Mikrofon gekauft. An so richtig Gutes, dass die eigene Stimme zu einer tollen Radio Stimme macht. Grund genug, um einmal herauszufinden, was der Mac so an Sprach Funktion mit sich bringt. Warum Texte schreiben, wenn man sie auch diktieren kann?
Disclaimer: Dieser Text wurde vollständig diktiert. Es kann also sein, dass er ein paar Tippfehler (ha ha ha) enthält, oder in gewissen Bereichen wenig Sinn ergibt.
In Zeiten von Home-Office und damit einhergehender virusbedingter Klausur beginnen manche Menschen damit mit sich selbst zu sprechen. Weshalb dies nicht gleich nutzen, um produktiver zu werden? Seit vielen Jahren schon, nicht nur seit Siri, hört der Mac auf Sprachkommandos. So lassen sich auch längere Texte diktieren.
Eine Frage der Einstellung
Die Konfiguration zeigt sich Mac-typisch einfach: in den Systemeinstellungen öffnet man “Keyboard” (“Tastatur”) und öffnet den Tab “Dictation”. Hier kann man das Diktat aktivieren und die Sprache bestimmen in der das Diktat erfolgen soll.
Die Unabhängigkeit von der Systemsprache ist insbesondere herzlich dass ich mein gesamtes System nicht auf die Sprache umstellen muss in der ich schreiben möchte. Da das umstellen der Systemsprache einen Neustart erfordert, ich aber in mehreren Sprachen schreiben beziehungsweise diktieren möchte, ist die Möglichkeit der Festlegung der Diktatesprache Gold wert.
Ebenfalls kann man hier bestimmen, welchen Shortcut man zur Aktivierung des Diktats verwenden möchte. Die Voreinstellung – zweimal die Funktionstaste drücken – erscheint mir optimal. Zudem kann ich ihr das Mikrofon auswählen. Es ist zu empfehlen, ein Mikrofon mit guter Qualität zu verwenden. Das MacBook eingebaute Mikrofon erscheint mir nicht ausreichend für diese Aufgabe. Es sollte sich schon mindestens um einen Kopfhörer mit eingebauten Mikrofon handeln, noch besser um ein separates Mikrofon wie beispielsweise ein Podcast-Mikrofon.
Da es sich beim Diktieren um am Systemfunktion handelt, die über Services eingebunden wird, steht sie somit in den meisten Applikationen zur Verfügung, unter anderem den Notizen oder seit Neuem auch Microsoft Word oder Outlook und sogar Slack. Ganz praktisch.
Der Mac hört zu
Nun ist es also soweit, wir können mit dem Diktat beginnen. Um das Diktat zu begegnen wird zweimal in schneller Folge die Funktionstaste gedrückt. Danach erscheint ein Mikrofon-Icon auf dem Bildschirm um zu signalisieren, dass der Mac nun zuhört und man mit dem Diktat beginnen kann. Nun ist Sprechen angesagt.
Nach einer gewissen Zeit der Eingebung funktioniert das relativ gut sogar mit Schweizer Akzent. Man darf einfach ein paar Dinge nicht vergessen: aus irgendeinem Grund, meist bei einer längeren Gedankenpause, hört der Mac einfach so mit dem Diktat auf. Wenn man das nicht rechtzeitig durch das Fehlen des Mikrofon-Icons bemerkt, hat man einige Sätze – so wie eben! – für die Katz diktiert. Und dann heisst es nochmals zweimal die Funktionstaste zu drücken. Häufig geht dies jedoch vergessen.
Ebenfalls ist es hilfreich, die Satzzeichen auch zu diktieren. “Punkt”, “Komma”, “Strich” sind also als Worte zu sprechen, so dass sie korrekt erkannt werden. Einen neuen Abschnitt kommen erzielen, indem man die Wortfolge “Neue Zeile” spricht.
Funktioniert sogar mit Schweizer Hochdeutsch
Alles in allem funktioniert das relativ gut. Man muss sich wirklich ein wenig daran gewöhnen, denn es ist eine neue Methode mit dem Computer zu kommunizieren. Leider zeigt es sich, das es doch einige Fehler in Diktat gibt, so dass ich diese Methode nur in Ausnahmefällen tatsächlich bewährt. Den letzten Satz streichen. Nach einer gewissen Zeit der Einübung stelle ich fest, dass das Diktieren wirklich Spass macht und funktioniert. Sogar gleich lautende, aber unterschiedlich geschriebene Worte werden dem Kontext entsprechend korrekt erkannt. Ein nochmaliges Durchlesen des diktierten Textes ist allerdings notwendig, dies ist aber auch bei einem selbst getippten Text so.
Zudem stelle man sich vor, dass alle Mitarbeiter in einem Büro ihrem Computer Texte diktieren: sowas funktioniert nur im Home-Office.
Des Weiteren musste ich feststellen, dass mein Gehirn leider nicht auf Diktat ausgerichtet ist, sondern das Tippen vom Text verinnerlicht hat, und so langsam arbeitet wie ich eben halt tippe. Das hat zur Folge, dass die setze in meinem Kopf noch nicht bereit sind, wenn ich sie schon sprechen sollte. Dies führt leider zu Texten, die nicht ganz so ausgefeilt sind, wie ich es mir von meinen Texten her gewohnt bin. Für E-Mails oder Notizen reicht es aber alleweil.
Sogar mit meinen Schweizer Akzent.